Ganz Österreich ist wolkenlos.
Ganz Österreich? Nein, ein kleines Dorf in der Steiermark namens Obdach widersteht den Schönwettergefassel der Meterolügen im Radio. Genau bei meinem heutigen Tagesziel, dem Zirbitzkogel, hängt eine Wolke. Fairerweise muss ich zugeben, in der ganzen Gegend hängen ein paar Wolken herum, auch am Seckauer Zinken hängt eine Wolke. Bin mir nicht sicher ob mich das beruhigen soll, vor zwei Wochen als ich auf den Seckauer Zinken marschiert bin, war es genau so. Ganz Österreich ist wolkenlos, nur hier in der Gegend hängen ein paar Wolken auf den Bergspitzen. Liegt das an mir, soll ich umkehren? Quatsch, das wäre doch gelacht, wenn ich schon so weit gefahren bin, dann gehe ich auch rauf. So parke ich mein Auto bei der Sabathyhütte und wandere los. |
Nach einer angenehmen Rast in der übervollen Schutzhütte, gehe ich kurz zum Gipfelkreuz - null Aussicht.
Ich mache mich auf den Weg zum nächsten Gipfel, vielleicht entkomme ich ja der Wolke. Der nächste Gipfel nennt sich "Scharfe Eck" - warum auch immer. Das einzig bemerkenswerte an diesem Hügel ist seine technische Ausstattung. |
Endlich reissen nun die Wolken gelegentlich auf und ich sehe ein wenig in die umliegenden Täler. Ich nähere mich dem Kreiskogel und das letzte Stück zum Gipfel sieht nicht einfach aus. Tatsächlich artet der Aufstieg in eine Kletterei aus. Ich habe schon wesentlich harmlosere Wege gesehen, die mit Seilen gesichert waren.
Mit letzter Kraft schaffe ich es auf den Gipfel. Nun stehe ich an der Front, im Nordwesten knallen die Heerler was das Zeug hält, auch mit schweren Geschützen. Da ich meinen Aufstiegsweg unmöglich runter schaffe, suche ich mir weglos einen anderen Abstieg. |